Schon seit dem Sommer 2015 habe ich mir kein konventionelles Shampoo mehr aus der Flasche gekauft und fühle mich sehr wohl damit. Wenn du es auch gerne ausprobieren und deinem Haar und der Umwelt etwas Gutes tun möchtest, dann lies unbedingt weiter. Ich zeige dir meine persönlichen Erfahrungen mit No Poo (engl. Kurzform für „no (sham)poo“,also Haare waschen ohne Shampoo) gekommen bin und wie sich das bei mir bis heute auswirkt. Ich habe alle Möglichkeiten, wie man sein Haar ohne Shampoo oder sogar nur mit Wasser waschen kann, ausprobiert.
Die Haut ist der Spiegel der Seele – eine alte Weisheit, die sich auch auf die Kopfhaut und damit das Haar bezieht. Gesunde, glänzende Haare sind uns Menschen schon immer wichtig, weil wir uns damit einfach wohler fühlen, körperliche Gesundheit und Attraktivität ausstrahlen. Die richtige, naturbelassene Pflege ist der perfekte Weg, um genau das zu erreichen.
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Mein persönlicher Weg zur No Poo Methode
Als ich anfing, mich mit natürlichen Pflegeprodukten, Minimalismus und Naturkosmetik näher zu beschäftigen, fiel mir auf, wie viele unterschiedliche Shampoos in meinem Badezimmer herumstanden. Etliche davon waren nur halb angefangen und so sammelte sich mit der Zeit immer mehr an. Warum habe ich die überhaupt gekauft und wieso haben sie mir nicht das gebracht, was ich mir erhofft hatte?
Der Kosmetikindustrie gehen scheinbar die Ideen nie aus und bringen immer mehr synthetische Haarpflegemittel auf den Markt. Jede Neuerscheinung wird dabei als neues Wundermittel angepriesen. Wir kaufen es in der Hoffnung, dass unser Haar damit endlich so aussieht wie es immer in der Werbung dargestellt wird.
Es gibt Shampoos gegen fettiges, trockenes, schuppiges, mattes, sprödes, kraftloses, angegriffenes, dünnes, lichtes, dickes, lockiges Haar – ich glaube, diese Liste an Adjektiven lässt sich endlos fortführen. Für jedes Problem wird ein angeblich passendes Produkt angeboten. Jeder sollte sich fragen, warum das so gemacht wird und wer davon am stärksten profitiert. Ich glaube, die Antwort darauf fällt nicht schwer: der Kosmetikindustrie. Laut Statistiken wird das weltweite Umsatzvolumen der pflegenden Kosmetika auf mehr als 130 Milliarden US-Dollar (das sind tatsächlich 116.000.000.000 Euro) geschätzt. Den größten Anteil davon nehmen die Hautpflegemittel ein. Allein in Deutschland geben Frauen und Männer etwa 3,2 Milliarden Euro für Körperpflegemittel aus. Kein Wunder also, dass die Werbemaschinerie auf Hochtouren läuft, wenn der Markt so riesig ist.
Eines Tages, im August 2015, hatte ich den Anblick im Badezimmer satt und schmiss alle industriellen Pflegeprodukte in den Müll. Ein befreiendes und gutes Gefühl. Natürlich kostete mich das am Anfang etwas Überwindung. Schließlich wusste ich anfangs nicht, ob ich ohne diese Produkte überhaupt auskomme oder ob es die ganze Sache nicht doch verschlimmert. Jahrelange Werbung der Hautpflegeindustrie hatten schließlich ihre Spuren hinterlassen.
Ohne es auszuprobieren, war mir durch die oben genannten Erfahrungen bereits klar, dass ich mit einer Umstellung viel Geld und Plastikmüll sparen werde. Auch kann ich völlig selbstständig bestimmen, welche Bestandteile ich an mein Haar lasse. Allein um die Inhaltsstoffe eines normalen Haarshampoos vorzulesen, braucht man 5 Minuten. Wenn man es überhaupt schafft, die chemischen Begriffe flüssig auszusprechen. All diese Stoffe landen täglich durch Shampoos, Cremes und Duschgels auf unsere Haut. Hier gilt ganz klar, dass die Dosis das Gift macht und sich auf unserer Haut und Haar immens viele Stoffe ablagern, die nicht dort hin gehören. Auch Babyshampoo oder Shampoo ohne Silikone oder andere schädliche Tenside enthalten solche Stoffe. Im Endeffekt sind es Produkte, die sich wiederum die Industrie einfallen lassen hat, um Kunden abzufangen, die – wie ich und du – bewusster mit sich umgehen wollen. Klar, es ist ein Weg in die richtige Richtung, weil viele erkennen, dass No Poo Methode und Zero Waste wichtige Trends heutzutage sind.
Darüber hinaus gibt es mir ein gutes Gefühl zu wissen, dass ich dieser Industrie durch No Poo kein weiteres Geld in den Rachen werfe, um danach erneut enttäuscht zu werden. Wer von uns weiß schon, unter welchen Umständen solche neuen Shampoos getestet werden? Müssen Tiere in Versuchen darunter leiden?