Oft bekomme ich Fragen wie:
„Welche Haarbürste ist für mich geeignet?“,
„Ich habe dünnes und feines Haar. Ist eine Wildschweinborstenbürste für mich sinnvoll?“,
oder „Sollte eine Bürste nur Wildschweinborsten haben oder sollen auch Nylonstifte mit dazu?“.
Hinter diesen Fragen steht eigentlich nur eine einzige: Welche Haarbürste ist für meinen Haartyp geeignet? Und hier ist mein kleiner „Bürstenguide“:
Grundsätzlich gibt es nicht ohne Grund so viele verschiedene Arten von Bürsten. Deren Auswahl ist genauso wichtig für die optimale Haarpflege wie passendes Shampoo.
Keine Bürste kann alles, denn jeder Look und Haartyp verlangt eine spezielle, dafür vorgesehene Haarbürste. Naturborsten sind allesamt besser als Plastik- oder Metallbürsten. Entscheidend für die Qualität der Bürsten sind wie immer die Qualität der Borsten und deren Anordnung.
Für dickes und langes Haar
Mit einer Holzbürste kann das kräftige Haar perfekt entwirrt werden. Danach nimmst du am besten eine Paddlebrush mit weit auseinanderstehenden Borsten, an deren Enden jeweils Kugeln angebracht sind. Fehlen diese abgerundeten Stellen, zum Beispiel bei billigen Bürsten, kann deine Kopfhaut verletzt werden.
Bei Drähten oder Ähnlichem besteht außerdem die Gefahr, dass scharfe Kanten deine Haare spalten, vor allem wenn sie nass sind. So entsteht schließlich Spliss.
Für zusätzlichen Glanz eignet sich eine Mischbürste aus Wildschweinborsten und Nylonstiften.
Damit die Haare schön glatt werden, müssen sie gleichzeitig geföhnt und gebürstet werden. Hier gilt wie immer, dass der Föhn der Bürste folgt.
Für feines Haar
Feines Haar fehlt es oft an Volumen, welches dickes Haar oder Locken von Natur aus mitbringen. Leider neigt feines Haar dazu, platt auszusehen. Ohne passendes Styling sehen sie manchmal nach dem gesunden Luftrocknen aus wie ungewaschen.
Damit auch dein feines Haar voluminöser wirkt, brauchst du eine Rundbürste. Die runde Anordnung der Borsten verteilt die Hitze beim Föhnen besser. Am besten besteht sie aus einem Innenkörper mit Löchern. Beim Föhnen dringt so die heiße Luft durch die Bürste hindurch und sorgt für extra Volumen.
Auch die Rundbürste sollte aus Naturborsten bestehen. Je feiner das Haar, desto feiner (sanfter) sollten die Borsten sein. Außerdem: je feiner das Haar, desto kleiner sollte die Rundbürste sein. Auch für kurze Haare eignen sich kleine Rundbürsten besser.
Im Gegensatz zu kräftigem Haar kann bei einer Wildschweinborstenbürste auf zusätzliche Nylonstifte o.ä. verzichtet werden. Hier greifst du einfach zu einer Bürste mit 100 % Wildschweinborsten.
Für Locken
Locken sind bereits von Natur aus mit viel Volumen gesegnet. Darum brauchst du keine herkömmliche Bürste. Besser ist es, wenn du einen Holzkamm nimmst. Der bringt richtig Struktur herein.
Wie sieht es mit Perücken aus?
Alle vorher genannten Tipps beziehen sich auf natürliches Haar. Doch wie sieht es mit Perücken aus?
Genau wie Naturhaar benötigt auch eine Perücke viel Pflege. Während Kunsthaarperücken nach dem Waschen auch ohne Kämmen oder Bürsten ihre ursprüngliche Form annehmen, sollte man Echthaarperücken mit geeigneten Produkten entwirren. Dafür wird ein sogenannter Griffstyler oder eine Bürste mit speziellen Noppen empfohlen.
Ein Griffstyler ist ein grob gezahnter Kamm mit abgerundeten Spitzen aus porenlosem und antistatischem Material. Perückenbürsten haben an den Enden der Stifte runde Noppen, die das Haar nicht beschädigen. Hat man keine Bürste oder Kamm zur Hand, kann man auch grobere Knoten lösen, indem man mit gespreizten Fingern durch die Haare gleitet.
Eine Perücke sollte nie gekämmt oder gebürstet werden, wenn sie noch nass ist. Man kann bereits vor der Wäsche Knoten aus dem Haar kämmen.
Eine Übersicht
Zum Schluss noch einmal eine Übersicht der Zuordnungen:
- Dünnes Haar: Rundbürste für Styling, Wildschweinborstenbürste mit 100 % Wildschweinborsten
- Dickes Haar: Holzbürste, Paddlebrush, Wildschweinborstenbürste als Mischbürste mit Nylonstiften
- Kurzes Haar: Kleine Rundbürste, Wildschweinborstenbürste, Skelettbürste
- Locken: Holzkamm
- Hochsteckfrisuren: Toupierbürste
- Stumpfes Haar: WBB
- Nasses Haar: Nicht bürsten oder spezielle Wetbrush